„Akustik besser als in der Elphi“
Kulturverein Pinneberg stellt Programm vor / Saison-Auftakt mit Streichquartett aus Amsterdam im Ratssaal / Forderung nach Kulturzentrum
Pinneberger Tageblatt - 12. September 2018 - von René Erdbrügger

Musik ist ihr Leben: Traudchen Perrefort, Vorsitzende des Kulturvereins (Vierte von rechts), der künstlerische Leiter Cord Garben (Mitte) und die Mitglieder stellen das Programm vor. (Foto: René Erdbrügger)

Die Sommerpause ist vorbei, die Pinneberger Freunde klassischer Musik können sich in den kommenden Monaten auf anspruchsvolle Konzerte freuen. Der Kulturverein Pinneberg hat sein neues Programm vorgestellt. „Eine anspruchsvolle Reihe. Wir freuen uns, dass sie wieder im Rathaus stattfinden kann“, sagte Traudchen Perrefort, Vorsitzende des Vereins. Und Cord Garben, der das Musikprogramm zusammengestellt hat, erklärte, dass aufgrund der Holzkonstruktion des Ratssaals die Akustik besser sei als in der Elbphilharmonie.

Garbens Kontakten ist es auch zu verdanken, dass wieder erstklassige Musiker nach Pinneberg kommen. Den Auftakt am Freitag, 28. September, macht das Streichquartett Dudok Kwartet Amsterdam. Judith van Driel, Marleen Wester (beide Violine), Marie-Louise de Jong (Viola) und David Faber (Violoncello) spielen ab 20 Uhr im Ratssaal des Pinneberger Rathauses in der Bismarckstraße 8. Bei ihrem Konzert in Pinneberg spielen die Musiker Kompositionen von Leos Janacek, Johannes Brahms und Ludwig van Beethoven. „Wir freuen uns, dass sie vor ihrem Höhenflug noch einmal in Pinneberg vorbeischauen“, sagt Garben. Im Oktoberkonzert (Freitag, 19. Oktober, 20 Uhr) geht es um die alten kulturellen Verbindungen zwischen Frankreich und Russland. „Die großen Solisten gaben sich am Zarenhof die Klinke in die Hand“, so Garben. Zu hören sind an diesem Abend Kompositionen von Debussy, Skrjabin und Rachmaninoff – interpretiert von Vérène Andronikoff (Sopran), Vytautas Sondeckis (Cello) und Christiane Behn (Klavier). Am Freitag, 23. November, geben Yajie Zhang und Justus Zeyen ab 20 Uhr einen Liederabend. Die Künstler wollen ihr Publikum mit Stücken von Johannes Brahms sowie Clara und Robert Schumann verzaubern.

Ein Klassiker ist das Pinneberger Neujahrskonzert: Am Sonntag, 6. Januar, spielen Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg unter der Leitung von Cord Garben persönlich. Veranstaltungsort ist wie in jedem Jahr das Cap Polonio. Die beiden Konzerte beginnen um 11 und um 19 Uhr.

„Die Stradivari des Nordens“, dem Instrumentenbauer Joachim Tielke zum 300. Todestag – unter diesem Titel steht das Konzert der Hamburger Ratsmusik am Freitag, 18. Januar ab 20 Uhr im Ratssaal. Zu hören sind unter anderem Werke von Dietrich Buxtehude und Georg Philipp Telemann.

Im Genre der Bläsermusik fühlt sich Garben nach eigenen Aussagen zwar nicht zu Hause, aber er weiß, wie beliebt diese Art der Musik ist. Deswegen wurden das Bläserquintett PentAnemos und Eberhard Hasenfratz für Freitag, 22. Februar, eingeladen. Ab 20 Uhr sind im Ratssaal Mozart, Juon und Thuille zu hören.

Das Programm des Kulturvereins endet am Freitag, 22. März, mit einem musikalischen Hochgenuss: Christiane Behn und Cord Garben spielen ab 20 Uhr im Ratssaal Tristan und Isolde am Klavier. Damit der Hörer weiß, an welcher Stelle des Musikdramas von Richard Wagner man sich gerade befindet, werden Bilder mit Text gezeigt.

Die Mitglieder des Kulturvereins hoffen auf viele Besucher. „Es sind hochkarätige Künstler. Einen Tag später spielen sie in der Elbphilharmonie“, sagte Monika Frömming vom Kulturverein.

Zum Schluss brachte Fritz Garben vom Kulturverein in Gegenwart der Pressevertreter noch ein Anliegen vor. „Wir brauchen ein Kulturzentrum“, sagte er. Früher hätten die Konzerte in der Drostei stattgefunden, doch für mehr als 100 Gäste reiche der Platz dort nicht. Denn längst würden die erstklassigen Konzerte des Kulturvereins viel mehr Besucher anlocken. Im Durchschnitt seien es 150.

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