NEUER VORSTAND UND FRISCHE IDEEN
Kulturverein Pinneberg stellt sich neu auf
Pinneberger Tageblatt - 05. September 2019 - von Felisa Kowalewski

Pinnebergs Kulturverein will sich mit anderen Kulturschaffenden vernetzen und präsenter werden.
Der Kulturverein Pinneberg hat seinen Vorstand neu aufgestellt – das musikalische Programm mit sechs Konzerten pro Saison soll jetzt durch einen Bücherstammtisch und Pausenausstellungen ergänzt werden. Foto: Kowalewski

PINNEBERG | Die Zeichen stehen auf Veränderung beim Kulturverein Pinneberg (KVP). Zum einen ist der Vorstand seit Januar neu zusammengesetzt – zum anderen wollen die Mitglieder neue Wege gehen. Beziehungsweise alte: „Wir haben uns auf unsere alte Satzung berufen. In unserem Programm war mal Kunst und Literatur dabei. Da wir einige Veränderungen hatten, wollten wir uns wieder darauf besinnen“, sagt Monika Frömming, Pressesprecherin des KVP und Zweite Vorsitzende. Im Januar verstarb überraschend ein Vorstandsmitglied. Der Verein hat sich neu geordnet und auch gleich ein neues Konzept ausgearbeitet.

Bücherstammtisch bei Cero Coffee Frömming erläutert: „Ich bin gelernte Buchhändlerin und biete ab der nächsten Saison einen Bücherstammtisch an.“ Unter dem Titel „Gespräch über Bücher“ will sie sich mit Interessierten bei Cero Coffee, Dingstätte 34, treffen. Die ersten drei Termine sind jeweils Mittwoch, 16. Oktober, 12. Februar und Donnerstag, 12. März. Start ist immer um 15 Uhr.

„Ich werde Titel vorbereiten, aber es darf auch jeder Wünsche äußern. Das ist ganz offen“, sagt Frömming zu ihrem neuen Angebot. Ein Flyer mit allen Infos ist bereits gedruckt und wird demnächst in Pinneberg verteilt. Im Visier haben die Mitglieder besonders die Neubaugebiete: Vor allem neu Zugezogene sollen so über die Arbeit des KVP informiert werden.

Aber nicht nur die Literatur, auch die Kunst soll zum Kulturverein zurückkehren. Ab 2020 sind Pausengespräche mit lokalen Künstlern geplant. „Erste Gespräche laufen da schon“, sagt Traudchen Perrefort, erste Vorsitzende des KVP. „Künstler aus dem Kreis sollen im Foyer ein oder zwei Werke ausstellen.“

Kulturverein will präsenter werden Insgesamt plant der KVP, sich stärker zu vernetzen und auch mehr Präsenz zu zeigen. Perrefort erläutert: „Es gibt viele kulturelle Aktivitäten in Pinneberg. Es ist wichtig, dass wir miteinander sprechen und Synergieeffekte nutzen. Wir haben alle das gleiche Anliegen.“

Gespräche mit der Musikschule, dem Stadtmarketing, der Stadt und der Wirtschaftsgemeinschaft sind angedacht. „Wir wollen sehen: Wo können wir uns ergänzen, wo etwas gemeinsam machen?“, führt Perrefort aus. Infostände und Flyer sollen zudem mehr Öffentlichkeit generieren. Frömming meint: „Viele sagen, in Pinneberg passiert ja nichts. Das stimmt nicht. Darauf können wir stolz sein und das müssen wir auch zeigen.“

Hoffen auf neue Gesichter
Ziel des Ganzen ist natürlich auch die Gewinnung neuer Mitglieder. Die Abonnenten des Musikprogramms sind mit dem KVP älter geworden: Vor 32 Jahren wurde der Verein gegründet. Ingrid Wauschkuhn ist Gründungsmitglied und zuständig für die Abonnenten. „Das Publikum ist teilweise sehr alt geworden“, sagt sie. „Aber man sieht auch einen Wechsel.“ Trotzdem hofft der KVP auf mehr neue Gesichter.

Wie bisher läuft das musikalische Programm des Vereins ab: sechs Konzerte in einer Saison mit hochkarätigen Musikern. Hinzu kommt wie jedes Jahr die Neujahrsgala, die der KVP in Kooperation mit der Stadt und Volksbank Pinneberg-Elmshorn ausrichtet. Der Musikalische Leiter Cord Garben sagt: „Wir haben einen Instrumentenschwerpunkt gesetzt.“

Gleich zwei Konzerte widmen sich der Klarinette – und mit ihr geht es auch gleich los: Am Freitag, 13. September, stehen die beiden Klarinetten-Quintette von Johannes Brahms und Max Reger ab 20 Uhr im Ratssaal, Bismarckstraße 8, auf dem Programm. Freuen können sich die Pinneberger zudem auf einen Klavierabend mit Severin von Eckardtstein, einen Themenabend zur musikalischen Form der Variation und die „Maria-Callas-Legende“.

Kulturverein Pinneberg: Das neue Musikprogramm

„Letzte Werke“: Klarinetten-Quintette von Brahms und Reger mit Rupert Wachter (Klarinette), Hibiki Oshima, Matte Korneliussen (beide Violine), Naoimi Seiler (Viola) und Thomas Tyllack (Cello), Freitag, 13. September 2019, 20 Uhr im Ratssaal, Bismarckstraße 8.

Violoncello und Klavier: Werke von Beethoven, Mendelssohn, Debussy und Kodály mit David Stromberg (Cello) und Jonathan Aner (Klavier), Freitag, 11. Oktober 2019.

Klavierabend: Werke von Schumann, Chopin, Liszt, Wagner und Brahms mit Severin von Eckardstein (Klavier), Freitag, 15. November 2019.

Themenabend „Die Variation“: Werke von Beethoven, Brahms und Weber mit Klaus Sticken (Klavier), Christian Seibold (Klarinette) und David Stromberg (Cello), Freitag, 24. Januar 2020.

„Fräulein Klarinette“: Spätwerke von Brahms mit Nicolai Pfeffer (Klarinette) und Terhi Dostal (Klavier), Freitag, 21. Februar 2020.

Maria-Callas-Legende: Arien und Duette der Operndiva mit Miriam Sharoni (Sopran), Hendrik Lücke (Tenor) und Herbert Kauschka (Sprecher), Freitag, 20. März 2020. Anmerkung: Dieses Konzert konnte wegen der Corona-Krise leider nicht durchgeführt werden)

Karten für die Konzerte des Kulturvereins Pinneberg (KVP) kosten 18 Euro. Im Vorverkauf sind sie im Bücherwurm, Dingstätte 24, erhältlich oder können dort unter Telefon (04101) 23211 reserviert werden. Eine Ermäßigung gibt es für Rentner mit Sozialpass und Schüler erhalten freien Eintritt, sofern Plätze vorhanden sind.

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